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  • Wachstum mach Krach

    Von Kinderlärm der triggert und Kindern, die einfach nicht leise wachsen können. Warum Wachstum Krach macht „Kinder sind laut, weil sie leben. Und lebendig sein ist kein Erziehungsfehler, sondern ein Entwicklungsstadium.“ Jeannette Kriesel Einer gegen 10 Neulich früh saß ich bei einem meiner kleinen Diabetes-Kids für die Insulinversorgung in der Kita. Frühstückszeit. Zehn Kinder plauderten fröhlich durcheinander, erzählten sich begeistert, was sie am Vortag erlebt hatten. Lebendig, laut, voller Leben. Ich hörte interessiert zu. Bis der Erzieher den Stecker zog: „Leise sein! Heute ist Flüsterfrühstück.“ Ich nehme es mal vorweg: Dort ist jeden Tag Flüsterfrühstück.   Da setzt sich also ein Erwachsener über die Bedürfnisse von zehn Kindern hinweg, weil ihm zehn Stimmen zu viel sind. Und ich fragte mich: Warum fällt es uns Großen eigentlich so schwer, kindliche Lautstärke auszuhalten? Warum empfinden wir Lebendigkeit als Störung? Und warum schaffen es Kinder einfach nicht, dauerhaft leise zu sein?   Kinder sind keine Radios mit Lautstärkeregler Klingt banal, ist aber zentral: Kinder haben ein unreifes Nervensystem. Insbesondere der präfrontale Kortex, also der Teil im Gehirn, der für Impulskontrolle, Selbstregulation, Rücksicht & Co. zuständig ist, wächst noch. Und zwar noch lange. Bis zum mindestens 20. Lebensjahr. Und selbst dann ist er noch eher weiche Butter als stabile Schaltzentrale. Wenn wir also von einem Kind erwarten, dass es sich „ruhig verhält“, dann erwarten wir etwas, wozu es biologisch einfach noch nicht in der Lage ist.   Laut = gesund Laut sein ist kein faktisch lösbares Problem. Es ist ein Beweis dafür, dass das System läuft. Kinder hängen mit ihren Gedanken nicht irgendwo in der Zukunft herum, sondern sind im Hier und Jetzt verankert, mit Haut, Haaren und Kehlkopf. Laut sein ist ein Ausdruck von Kraft, Forschergeist, Selbstwirksamkeit und Beziehung. Sie drücken sich aus, mit Stimme, Bewegung und einer Lebenslust, die ich bei manch Erwachsenen vergeblich suche. Man stelle sich einen Welpen vor, der den ganzen Tag still im Körbchen liegt, niemanden anspringt und ankläfft. Da wären sich wohl alle einig: Da stimmt was nicht. Bei Kindern sagen wir: Sehr vorbildlich!     „Sei leise!“, sagt mehr über dich als über das Kind Wenn Erwachsene Kindern beibringen wollen, leise zu sein, geht es in Wahrheit oft gar nicht um das Kind, sondern um die Erwachsenen. Genau genommen, um ihre Überforderung. Denn Lautstärke, Chaos, Unvorhersehbarkeit sind für viele Menschen schwer auszuhalten, weil sie die eigene Unruhe, den Kontrollverlust und der Stress an die Oberfläche drücken. Statt also die eigene Regulation zu stärken, will man das Kind kontrollieren. Dabei zeigt die Erfahrung doch immer wieder: Das klappt nicht. Denn Kinder haben ein inneres Bedürfnis, das brüllt: „Ich bin da! Ich will was erleben!“   Kita-Stille ist eine pädagogische Illusion In vielen Einrichtungen wird mit dem Leise-sein wie mit einer Währung gehandelt. Wer laut ist, fällt negativ auf und wird sanktioniert, wer leise ist, wird gelobt und erhält Privilegien. Doch was, wenn die „leisen“ Kinder einfach nur unsicher, ängstlich oder überangepasst sind? Man ahnt, welche Glaubensätze sich da im System der Kinder festigen.   Und was, wenn die Rahmenbedingungen für Ruhe schlicht nicht stimmen? Denn mal ehrlich, wie oft versuchen Erzieher und Lehrkräfte, Stille herzustellen, obwohl die Umgebung (Gruppengröße, Raumakustik, Tagesverlauf) das überhaupt nicht hergibt? Es gibt keinen anderen Satz, den ich tagtäglich in Schulen und Kitas öfter höre als diesen: „Jetzt seid still! Ihr seid mir zu laut.“ Gruppenlärm mit Disziplin zu bekämpfen ist wie Festival mit Flüstern -vollkommen bescheuert.   Beziehung statt Regel, Haltung statt Regelwerk Kinder hören nicht auf Worte. Sie hören auf Menschen. Und wenn eine vertraute, verbundene Bezugsperson sagt: „Psst, hier flüstern wir, weil da gerade jemand schläft“, statt „Jetzt sei endlich ruhig!“, dann klappt das oft erstaunlich gut. Nicht wegen der Regel, sondern wegen der Beziehung.   Kinder lernen nicht durch Appelle an ihr Gewissen, indem man sie täglich mit dem immer gleichen Gelaber vollblubbert, sondern durch erlebte Resonanz. Wenn sie spüren, dass ihre Energie willkommen ist und gleichzeitig klar ist, wann sie wo und wie gebraucht wird, dann lernen sie, sich zu regulieren. Und regulieren lernen Kinder durch Verbundenheit, nicht durch Rüge. Kinder folgen nämlich viel eher, wenn sie verstehen, warum.   Warum Kinder nicht leise sind? Weil sie gesund sind. Weil sie lebendig sind. Weil sie es noch nicht können. Und weil unser Bedürfnis nach Ruhe oft lauter schreit als ihr ganz natürlicher Impuls, die Welt mit allen Sinnen zu erfahren.   Was es bräuchte? Weniger Appelle an das Kind. Mehr Verständnis für das Nervensystem. Und ein bisschen mehr Mut zur Unordnung. Kinder lassen sich nicht „leise erziehen“. Wir müssen ihnen Raum geben, lebendig sein zu dürfen, können ihnen aber zeigen, wo diese Lautstärke hingehört und wie diese Energie gut aufgehoben ist. Kindliche Lautstärke ist kein Problem, das sich wegpädagogisieren lässt. Sie ist Leben. Sie ist ein Ruf. Nach Kontakt, nach einem Platz in der Welt. Sie ist Wachstum. Und Wachstum macht eben... KRACH. Wachstum mach Krach    Bock auf mehr? Dann folge mir gerne auf Telegram https://t.me/jeannettekriesel Schreib mir eine Whatsapp, eine E-Mail oder nutze das Kontaktformular

  • Wie unbewusste Prägungen unser Elterndasein beeinflussen

    Warum du manchmal plötzlich wie deine Mutter klingst, obwohl du das NIE wolltest. „Du reagierst nicht falsch. Du reagierst geprägt. Und du darfst jetzt entscheiden, was du an dein Kind weitergibst und was endet.“ Jeannette Kriesel Du liebst deine Kinder über alles und trotzdem platzt dir manchmal der Kragen? Danach fühlst du dich schuldig und fragst dich, warum das immer wieder passiert? „So wollte ich nie sein.“ Dieser Satz fällt oft leise – meist nach einem Streit mit dem Kind, wenn’s wieder lauter wurde, als man wollte. Und da ist sie plötzlich: Die eigene Mutter. Oder der eigene Vater. In dir. Aber keine Sorge: Du bist nicht besessen. Du bist geprägt. Was sind unbewusste Prägungen? Eltern Prägungen sind wie unsichtbare Apps in deinem Inneren. Du hast sie nicht bewusst installiert – sie kamen mit der Kindheit, aus deiner Familie, durch deine Erlebnisse. Und das Gemeine ist: Sie laufen automatisch. Besonders dann, wenn’s stressig wird, wenn dein Kind dich triggert oder du müde bist. Willkommen im „Autopilot-Modus“.Und der denkt: „Ah! Das kenn ich! Ich reagier mal wie früher gelernt.“   Was sagt die Hirnforschung? Unser Gehirn ist eine kleine Sparfuchs-Maschine. Es liebt Gewohnheiten, weil die weniger Energie kosten . Je häufiger du etwas gedacht, gesagt oder erlebt hast – desto tiefer ist die Spur in deinem Gehirn. Neuronen, die zusammen feuern, verdrahten sich ("Neurons that fire together, wire together.") Unbewusste Prägungen Eltern Heißt: Wenn du als Kind gelernt hast, dass Konflikte gefährlich sind, wirst du heute lieber „nett“ statt ehrlich. Wenn du gelernt hast, dass du leisten musst, um gesehen zu werden, wirst du dich im Mamasein schnell verlieren. Und was hat das mit Epigenetik zu tun? Epigenetik sagt: Nicht nur unsere Gene, sondern auch unsere Erfahrungen werden weitergegeben. Deine Oma hatte Angst, deine Mutter hat gelernt, sich klein zu machen, du hast vielleicht ein überaktives Alarmsystem. Das nennt man transgenerationales Trauma. Und nein, das heißt nicht, dass du „schuld“ bist. Es heißt: Du kannst es bewusst unterbrechen. Und genau das ist Magie – und Wissenschaft zugleich.   Die Rolle des Unterbewusstseins Wusstest du, dass ca. 95 % deiner Reaktionen aus unbewussten Programmen stammen? Du darfst dich also nicht wundern, wenn dein Großhirn abends auf der Couch denkt: „Hätte ich mal anders reagiert“ Dein Bewusstsein war gar nicht am Steuer. Dein limbisches System hat übernommen – dein Notfallprogramm. Und: Die Quantenphysik bestätigt: Die Welt ist nicht fest, sondern besteht aus Möglichkeiten. Das, worauf du dich konzentrierst, verstärkst du. Wenn du dich ständig fragst: „Was läuft falsch mit mir oder meinem Kind?" bekommst du genau davon mehr. Wenn du aber lernst, dein Nervensystem zu beruhigen, deine Trigger zu entschlüsseln und neue Bewertungen zu schaffen, dann passiert das, was die Quantenphysik einen Zustandswechsel nennt. Klingt magisch? Ist aber messbar. Und was heißt das für dich als Mama? Du bist nicht „schlecht“. Du bist geprägt. Und du kannst das ändern – aber nicht mit Willenskraft, sondern mit Verstehen. Du musst nicht gegen dich kämpfen. Du darfst dich neu kennenlernen. Nicht um jemand anderes zu werden – sondern um endlich du selbst zu sein. Fazit Dein Elterndasein ist kein neues Kapitel – es ist die Fortsetzung deiner Geschichte. Und du hast jetzt den Stift in der Hand. Du darfst laut denken:„Ich muss das nicht weitergeben, was mir nicht gutgetan hat.“ Und du darfst still fühlen: „Ich bin bereit, mich neu zu verstehen.“ Du willst mehr davon? Komm rüber in meinen Telegram-Kanal: ehrlich, direkt & ohne Feenstaub. https://t.me/jeannettekriesel

  • Flow? Licht und Liebe? Schön wär’s. Mein echter Weg raus aus dem Mindfuck.

    Vom Jammern zum Leben. Warum echte Transformation nicht im Kopf passiert, sondern im Herz. Mein echter Weg raus aus dem Mindfuck „Echte Veränderung beginnt nicht mit dem nächsten Ratgeber. Sondern mit der radikalen Entscheidung, dich selbst nicht länger zu verraten.“ Jeannette Kriesel Ein sehr persönlicher Blogartikel Ich habe nicht den Anspruch, dir zu verkaufen, wie du eine "bessere Version" deiner selbst wirst, in deinen Flow kommst oder alles im Licht-und-Liebe-Modus filterst. Ich weiß aber, wie es sich anfühlt, wenn man sich verliert, während man allem gerecht werden will. Ich habe erlebt, wie es ist, ohnmächtig zu sein, nachts wach zu liegen und aus dem Kopfkino-Mindfuck nicht aussteigen zu können.   Ich kenne die stille Verzweiflung. Ich habe den inneren Krampf gelebt. Und ich habe mich selbst aus dem Sumpf gezogen. Heute helfe ich anderen Müttern, genau das auch zu tun. Müttern, die alles im Griff haben – nur sich selbst nicht. Weil sie den Kontakt zu sich selbst verloren haben.   Ich bin zwar „nur“ Zweifach-Mama, aber schon das empfand ich in der Vergangenheit als ultimativ-herausfordernd. Und dann kam noch der Moment, der mich so richtig aus der Bahn geworfen hat: Als meine kleine Tochter die Diagnose Diabetes Typ 1 erhielt.   Ab da war nicht mehr die Frage: "Wie werde ich entspannter?" Sondern: "Wie breche ich nicht auseinander, wenn das Leben mich richtig hart ran nimmt?" Und ich habe begriffen: Selbst dann darfst du dich nicht aufgeben. Gerade dann.   Warum ich aufgehört habe, brav zu funktionieren. Spoiler: Mehr Wissen hat mich nicht gerettet. Aber Mut. Früher dachte ich, ich müsste nur genug wissen, genug leisten, genug durchhalten. Dann würde ich gut genug sein.   Ich habe Ratgeber verschlungen, Workshops besucht, kindliche Entwicklungsphasen studiert, mich selbst zerrissen auf der Suche nach dem "richtigen" Weg. Vom „Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden“ bis „Jedes Kind ist hochbegabt“-Ansatz, war alles dabei.   Aber es wurde nicht leichter. Im Gegenteil: Je mehr ich versuchte, mich und mein Leben zu optimieren, desto mehr entfernte ich mich von mir selbst. Meine Ansprüche an mich selbst waren höher als der Mount Everest und meine Frustrationstoleranz  irgendwann tiefer als der Marianengraben. Mein echter Weg raus aus dem Mindfuck.   Je mehr ich versuchte, perfekt zu sein, desto mehr verlor ich mich. Und in diesem tiefen Jammertal, begriff ich plötzlich: Perfektion ist kein Ziel. Sie ist ein mentaler Gulag. Unsere Kinder sind keine Projekte. Und wir sollten unsere eigenen unerfüllten Bedürfnisse, unsere Wünsche und erst recht nicht unseren Selbstwert auf sie projizieren. Sie sind eigene Persönlichkeiten, die uns oft gnadenlos und ohne es bewusst zu tun, den Spiegel hinhalten. Wir wollen nur nicht hinein schauen, weil wir ahnen, dass das schmerzhaft werden könnte.   Heute weiß ich: Humor ist eine Waffe gegen Überforderung und Konflikte mit unseren Kindern eine Einladung in den Spiegel zu schauen.   Was ich erst sehr spät kapiert habe Echte Veränderung fühlt sich erst an wie scheitern, dann wie heimkommen. Ich habe gelernt und erfahren dürfen, dass echte Veränderung nicht über Nacht passiert und es auch keine Patent-Rezepte dafür gibt. Da helfen weder  Dankbarkeits-Mantras noch weichgespülte Selbstliebe-Affirmationen.  Ich glaube nicht an "Denk dich glücklich"-Aussagen. Stattdessen weiß ich, dass echte Veränderung Mut braucht. Und dass dieser Mut oft entsteht, wenn man sich eingesteht: "So geht es nicht mehr."   Dabei ist wahrhaftige „Ent“-wicklung ist nicht pastellfarben und voller Glitzerstreu-Vibes. Echte Entwicklung ist unsexy, furchtbar anstrengend und manchmal richtig zum Kotzen. Und erst dann kann man verstehen, dass „in seine Kraft zu kommen“ bedeutet, bereit zu sein sich absolut kraftlos zu fühlen.   Und dann habe ich verstanden, wie mein Gehirn tickt. Wie meine alten Muster greifen. Wie Stress mein Nervensystem lahmlegt und wie ich genau dadurch wieder in Kontakt mit mir selbst komme. Es ist ein merkwürdiges Paradox: Ich kann mich nur verändern, wenn ich mich so akzeptiere, wie ich bin .  Denn Veränderung passiert gar nicht im Kopf- nicht durch permanentes "zer"-denken im Verstand. Verstehen passiert im Herzen. Im Zulassen. Im Kapitulieren.   Was ich heute weiß Nicht Perfektion verändert dein Leben. Sondern Echtheit. Ich glaube nicht an Perfektionismus. Denn der Teil von dir, der "alles richtig machen" will, ist derselbe, mit dem du dich verurteilst. Ich weiß, dass Selbstoptimierung eine Falle ist und echtes Wachstum passiert, wenn du aufhörst, dich ständig verbessern zu wollen.   Ich weiß, dass der erste Schritt, der ist, mit der Selbstgeißelung und dem Jammern aufzuhören. Und damit, unsere Kinder verändern zu wollen. Sie helfen uns nämlich, uns selbst zu erkennen, wenn wir das zulassen. Und das ist das wertvollste Geschenk, das wir ihnen machen können. Klingt schräg, aber warte ab, bis du das selbst erlebst. Und wenn du soweit bist, deinen eigenen Spiegel nicht mehr zu fürchten, sondern zu nutzen – ich geh’ mit dir. Schreib mir, wenn du auch spürst, dass deine Veränderung an der Reihe ist. Du willst mehr davon? Komm rüber in meinen Telegram-Kanal: ehrlich, direkt & ohne Feenstaub. https://t.me/jeannettekriesel

  • Erziehung im Wandel

    Warum früher nicht alles besser war und heute auch nicht alles gut ist „Unsere Kinder brauchen keine perfekten Eltern. Sie brauchen Menschen, die echte Verbindung zulassen. Eltern die bereit sind, ihre alten Wunden anzusehen und die eigene Geschichte zu hinterfragen“ Jeannette Kriesel Früher war alles besser? Oder war früher einfach alles anders? Die Art, wie wir Kinder begleiten, formen, unterstützen und manchmal auch brechen, ist kein statisches Konzept. Sie ist ein Spiegel der Zeit, der Kultur, der gesellschaftlichen Narrative und unserer eigenen Geschichten. Und genau deshalb lohnt es sich, einen Blick zurückzuwerfen. Wie wurde früher erzogen, wie heute und was hat diesen Wandel geprägt?   Gehorsam, Pflicht und kleine Erwachsene Wenn wir auf die Erziehung früherer Generationen blicken, dann sehen wir eines sofort: Kinder waren keine eigenständigen Persönlichkeiten, sie waren unfertige Erwachsene auf Abruf. Die klassische Erziehung: Kontrolle, Gehorsam, Anpassung. Das Bild vom Kind klar: Es galt als unfertig, widerspenstig, zu disziplinieren. Erziehung war etwas, das mit  dem Kind gemacht wurde, nicht für  das Kind. Gehorsam war Tugend, Eigenwille war Störfaktor.   Die Kinder mussten funktionieren. Und die Eltern auch. Diese Vorstellung hat tiefe Spuren hinterlassen. Viele von uns tragen noch immer die Stimmen der eigenen Kindheit in sich: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, „Kinder haben zu schweigen, wenn Erwachsene sprechen“, "Ein Indianer kennt keinen Schmerz." Es war eine Zeit, in der Machtgefälle nicht hinterfragt, sondern verteidigt wurden.   Und es war eine Zeit, in der emotionale Nähe oft unter dem Deckmantel der Strenge und verkorkster Tugenden erstickte. Kritische Fragen waren frech. Gefühle zeigen war Schwäche. Disziplin galt als höchstes Gut.   In einer rauen, von Existenzsicherung geprägten Welt hatte dieses Modell Überlebensvorteile. Kinder sollten tun, was von ihnen verlangt wurde. Glückliche Kinder? Emotionale Bedürfnisse? Ein Luxus, den sich kaum jemand leisten konnte.   Der Bruch: Neue Menschenbilder, neue Widersprüche In den letzten Jahrzehnten hat sich ein radikaler Perspektivwechsel vollzogen. Das Kind ist nicht mehr Objekt der Erziehung, sondern Subjekt seines eigenen Lernens. Eine Erziehung war im Wandel.   Ab den 1960er Jahren kam Bewegung in die starre Welt der Erziehung. Autoritäten wurden hinterfragt, Gefühle wurden wieder akzeptabler. Kinder galten nicht länger als kleine Miniversionen Erwachsener, sondern als eigenständiges Individuen.   Impulse kamen von reformpädagogischen Bewegungen, von der humanistischen Psychologie und nicht zuletzt von Autoren wie Jesper Juul, der das "kompetente Kind" ins Zentrum stellte, oder Gerald Hüther, der einen beziehungsorientierten Erziehungsstil vertritt.   In der Folge entstanden viele Impulse: Kinder sollten nun verstanden werden, nicht nur geführt. Erziehung wurde mehr zur Beziehung. Psychologie, Neurowissenschaft und Bindungsforschung schoben kräftig an.   Das Bild vom Kind änderte sich von „formbarem Objekt“ zu „eigenem Subjekt“. So weit, so gut.Aber wie das so ist, wenn ein Pendel schwingt, es schlägt selten genau in der Mitte ein.   Beziehung oder Beliebigkeit? Während Hüther und Juul das Kind als kompetenten Mitgestalter in den Mittelpunkt rückten „Kinder brauchen keine Dressur, sie brauchen echte Verbindung“, warnte Michael Winterhoff: „Achtung, wir produzieren bindungsunfähige kleine Narzissten!“   Sein Argument: Wenn Eltern sich ausschließlich als Partner ihrer Kinder sehen, ohne klare Führung, verlieren Kinder Halt und Orientierung. Zwischen den Polen „Freiheit um jeden Preis“ und „Alte Schule“ zerrieben sich viele Eltern. Und ihre Kinder gleich mit. Überforderung, Schuldgefühle und Selbstzweifel auf beiden Seiten.   Ein Plädoyer für Natürlichkeit in der Erziehung Wandel Betrachten wir eine Ebene, die bislang jenseits der klassischen Erziehungsdebatten lag, aber durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus Psychologie, Neurobiologie und wachsendem Bewusstsein zunehmend in den Fokus rückt.   Der kulturelle Tunnelblick: westlich, wohlmeinend, aber weltfremd Die gesamte psychologische Forschung zur Entwicklung von Kindern war auf Menschen mit europäischem Hintergrund ausgerichtet, obwohl diese nur einen Bruchteil der Weltbevölkerung ausmachen. Was wir für "normal" halten, ist kulturell hochspezialisiert und historisch ziemlich jung.   Viele heute etablierte Erziehungsmethoden gibt es erst seit wenigen Jahrzehnten. Die westliche Kernfamilie, Mutter, Vater, Kind unter einem Dach, ist keine universelle Konstante, sondern eine Ausnahme. In der Menschheitsgeschichte war Erziehung eine Angelegenheit des Clans, des Dorfes, der Gemeinschaft.   Heute aber liegt die Verantwortung für die Entwicklung eines Kindes fast ausschließlich bei zwei Menschen, nämlich bei Vater und Mutter -vor allem bei der Mutter.   Mütter sollen liebevoll, gebildet, konsequent, achtsam, intuitiv, informiert, präsent, geduldig, strukturiert und dabei natürlich total entspannt sein. Das Ergebnis ist nicht selten von emotionaler Erschöpfung und chronischen Schuldgefühlen geprägt. Eltern, verlieren sich selbst, während sie versuchen, "es richtig zu machen". Dabei war Erziehung nie als Solo-Aufgabe gedacht.   Hinzu kommt, dass die moderne Erziehung viel zu verkopft geworden ist. Denn Kinder brauchen weniger Intervention und mehr natürlichen Raum zur Entwicklung.   Statt Frühförderwahn und Überbetreuung, lieber: Bindung statt Belehrung Erleben statt Einreden Vertrauen statt Funktionieren Fehlerfreundlichkeit statt Perfektion   Kinder müssen nicht „optimiert“ werden. Sie sind von Natur aus mit einem Antriebswillen ausgestattet, wie wir ihn als Erwachsene manchmal gerne hätten. Man denke nur an den inhärenten Willen, das Laufen zu erlernen. Scheitern sie bei ihren ersten Gehversuchen, kommen sie nicht auf die Idee, sich selbst auszubremsen und sich zu denken: „Ich lass das mal lieber mit dem Laufen -ist nicht so mein Ding.“ Sie sind selbstentwicklungsfähig, wenn man sie lässt, indem man nicht ständig eingreift, korrigiert oder reguliert und wenn Eltern auch mal ihre eigenen Muster ehrlich reflektieren würden.   Deshalb mein Appell: Nicht nur die Methoden ändern, sondern das eigene Menschenbild hinterfragen.   Die grundsätzliche positive Entwicklung birgt aber auch neue Gefahren Erziehung im Wandel Heute dürfen Kinder weinen, wütend sein, fragen und sich ausprobieren. Heute gibt es mehr Wissen über Bindung, Beziehung, Trauma, Gehirnentwicklung. Heute haben Kinder Rechte, nicht nur Pflichten.   Aber: Heute sind viele Eltern verunsicherter denn je. Heute werden Kinder zu Projektionsflächen. Karriere, Selbstverwirklichung, Heilung alter Wunden. Heute droht Erziehung oft zu kippen in Beliebigkeit, Orientierungslosigkeit oder stille Überforderung. Freiheit ohne Reife bringt Unsicherheit, nicht Stärke.   Eltern befinden sich in einer unbewussten Optimierungsfalle und im ständigen Modus der Selbstüberforderung. Sie glauben, dass sie das Kind durch kluge Frühförderung, Sprachtraining, Motorik-Gruppen und Sozialkompetenz-Coaching zu einem besseren Menschen formen können und müssen. Doch häufig tritt das Gegenteil ein: Kinder werden nicht kompetenter, sondern überreizter. Insbesondere Mütter, werden nicht sicherer, sondern erschöpfter. Kind „perfekt“, Mama am Ende.   Was Eltern heute wirklich brauchen Nicht neue Methoden. Nicht neue Super-Nannys. Nicht mehr Ratgeber. Sondern:   Mut zur Selbstreflexion Klarheit über eigene bewusste und vor allem unbewusste Prägungen Verständnis für die eigentliche Aufgabe von Elternschaft: Echte Beziehung, nicht Perfektion.   Mütter (und Väter) müssen nicht lernen, bessere Animateure oder Chef-Diplomaten zu werden. Sie dürfen lernen, wieder in den eigenen Kontakt mit sich selbst zu kommen, sich selbst wieder zu fühlen und sich zu erlauben, echt zu sein auch in ihrer Unvollkommenheit. Kinder brauchen keine perfekten Eltern, sondern echte, integre Menschen. Dabei ist unsere Art zu erziehen tief im Unterbewusstsein verankert, geprägt durch die eigene Kindheit. Ganz egal, ob wir heute sagen „Das war gut“ oder „So will ich es nie machen“. Vieles davon steckt trotzdem in uns. Oft übernehmen wir mehr von unseren Eltern, als uns bewusst ist. Wenn Erziehung auf Altlast trifft Hinter der Unsicherheit vieler Eltern steckt oft mehr als fehlende Anleitung: Es ist das Echo früherer Generationen. Denn Erziehung geschieht nie im luftleeren Raum. Sie ist geprägt durch Muster, die tief in familiären Erzählungen, Rollenbildern und unausgesprochenen Erfahrungen verankert sind. Was Eltern heute als Überforderung empfinden, kann ein Ausdruck transgenerationaler Weitergabe sein, ein Erbe, das sich nicht nur im Denken, sondern auch im Fühlen und Handeln zeigt. Elternsein neu denken: wie die Epigenetik verstehen hilft Aus der Epigenetik und Neurobiologie wissen wir inzwischen längst, dass die Art, wie Eltern, insbesondere Mütter, mit ihren Kindern umgehen, geprägt, gelernt, übernommen ist. Die Mutter-Kind-Beziehung spielt dabei eine zentrale Rolle. Mütter sind der erste emotionale Nordstern für ihre Kinder. Und dieser Stern leuchtet nicht selten im Licht früherer Erfahrungen, unausgesprochener Konflikte und generationenübergreifender Geschichten.   Bereits das Ungeborene reagiert im Mutterleib auf die emotionalen Zustände der Mutter. Und die Mutter-Kind-Beziehung ist, ob gewollt oder nicht. Was nicht verarbeitet, nicht ausgesprochen oder nicht betrauert wurde, findet oft andere Wege, sich zu zeigen, in Konflikten, körperlichen Reaktionen oder im ständigen inneren Druck. Zudem gibt ein transgenerationales Sippen-Wissen, wie Traumata, Schuld, Ausgeschlossenes, unerzählte Geschichten oder verdrängte Schicksale. All das kann sich, wissenschaftlich nachvollziehbar, durch Verhalten, Bindung, Affekt und Körpersprache auf die nächste Generation übertragen. Genauso wie ungelebte Potenziale, Fähigkeiten, Talente. Mit anderen Worten: Viele Mütter tragen nicht nur ihre eigene Geschichte. Sie tragen ein Erbe. Und oft spüren sie die Last, ohne sie benennen zu können. Das ist kein persönliches Versagen. Es ist ein kollektives Nicht-Wissen unserer Gesellschaft. Und genau deshalb brauchen wir mehr als Techniken: Wir brauchen Bewusstsein. Dieser Blick zurück ist kein Rückfall in die Vergangenheit. Er ist ein Schritt in Richtung Integration und letztlich Voraussetzung dafür, sich aus der ständigen Überforderung zu lösen, die so viele Eltern heute erleben.   Und jetzt? Eine neue Perspektive einladen Dieser Text ist kein nostalgischer Rückblick. Er ist auch kein Manifest gegen moderne Erziehung. Sondern ein Weckruf. Wenn wir aufhören, unsere Kinder als Projekte zu betrachten, wenn wir begreifen, dass Erziehung nicht im Kopf, sondern in der Beziehung zueinander passiert, wenn wir uns erlauben, nicht perfekt zu sein, sondern echt, dann schaffen wir vielleicht einen neuen Raum. Einen, in dem Kinder wachsen dürfen, ohne optimiert zu werden. Und Eltern, die sich nicht mehr an Ansprüchen aufreiben müssen, die auf Kosten der einer unbekümmerten Kindheit geht. Denn der Wandel der Erziehung ist nicht vorbei. Er ist mitten im Gange. Und wir sind diejenigen, die ihn gestalten können. Einladung zum Innehalten Wenn du glaubst, dass du ständig scheiterst, weil du dein Kind angeschrien hast, nicht „gewaltfrei“ genug bist, nicht das neueste Entwicklungskonzept verstanden hast und schon den nächsten Mütter-Workshop im Warenkorb hast, dann halt kurz inne. Du musst kein optimiertes Mutter-Modell werden. Vielleicht ist es den Versuch wert damit aufzuhören, sich selbst wie ein fehlerhaftes Projekt zu behandeln.   Und du? Wo stehst du auf dem Pendel? Funktionierst du noch oder fühlst du schon? Die Veränderung beginnt nicht bei deinem Kind. Sondern bei dir. Du willst mehr davon? Komm rüber in meinen Telegram-Kanal: ehrlich, direkt & ohne Feenstaub. https://t.me/jeannettekriesel

  • Die Normalität als Standard

    Wie Maßstäbe Eltern, Kinder und das Bildungssystem herausfordert „Normalität ist keine Wahrheit. Sie ist eine Idee. Kinder brauchen keinen Maßstab, sie brauchen ein Gegenüber, das sieht, was da ist.“ Jeannette Kriesel   Unsere größte gesellschaftliche Störung ist die Vorstellung, es gäbe eine Norm, der alle folgen müssen. Diese Aussage ist provokant. Und doch steckt darin mehr Wahrheit, als uns lieb ist. Denn kaum etwas bringt unsere Gesellschaft so sehr in Schieflage wie unser verzweifelter Versuch, alle an eine vermeintliche Norm heranzutrainieren. Willkommen in der Welt der Normopathie: dem kollektiven Irrsinn, Abweichung als Defekt zu verstehen. Und einer krankhaften Anpassung an das, was wir für „normal“ halten. Doch wer hat das eigentlich festgelegt? Wer bestimmt, was ein Kind „können muss“, um nicht als defizitär zu gelten?   Die Dominanz des "Normalen" Wir leben in einer Welt, in der "Normalität" zum goldenen Standard erhoben wurde. Wer lesen, schreiben, rechnen kann, hat bestanden. Wer in Mathe oder Deutsch Schwächen zeigt, bekommt schnell ein Etikett verpasst: Dyskalkulie, LRS. ADHS, Autismus, emotionale Entwicklungsverzögerung, hochsensibel, hochbegabt. Irgendwas passt da schon. Doch was, wenn diese Etiketten weniger über die Kinder selbst als über die Ängste einer Gesellschaft aussagen, die Abweichungen nicht aushält?   Das eine Kind könnte Stunden damit verbringen, Legowelten zu bauen, die detailreicher sind als der Berliner Hauptbahnhof. Aber im Zahlenraum bis 100 Schwierigkeiten hat und weint, weil es immer noch nicht begriffen hat. "Konzentrationsproblem", sagt der Lehrer. Er empfiehlt Testung auf Dyskalkulie. Und plötzlich ist Kind nicht mehr einfach ein kreatives Kind, sondern ein Problem. Eine Baustelle und ein Fall für den Nachteilsausgleich. Normalität als Standard   In Wahrheit ist jedes Kind auf seine Weise unfähig. Und das ist okay so. Weil es auch auf seine Weise begabt ist. Nur erkennen wir das oft nicht, weil wir genau danach nicht suchen.   Was das mit Eltern macht Eltern wollen das Beste für ihre Kinder. Und genau da beißt sich die Katze in den Schwanz: Was ist "das Beste" überhaupt? In einer Gesellschaft, die Abweichung als Gefahr behandelt, heißt das schnell zu erkennen, wenn das eigene Kind "nicht normal" funktioniert. Frühförderung, Diagnostik, Gutachten, Therapie, und so weiter. Und ganz schnell sind Eltern nicht mehr Mamas und Papas, sondern Krisenmanager, Fahrdienst, Vermittler zwischen Fachstellen, Logistikprofis und psychologisch geschulte Helfer in Personalunion. Verpflichtungen, die einem Burnout-geplagten Manager problemlos Konkurrenz machen. Durch die Angst vor dem „Abweichen“ geraten Eltern schnell unter Druck. Ihr Kind liest langsamer? Zeigt im Unterricht kein Interesse? Kann sich nicht konzentrieren? Klar geht dann das große Sorgenkarussell los: „Was, wenn es in der Schule scheitert?“ „Was, wenn es später keinen Job findet?“ „Was, wenn es nicht in die Gesellschaft passt?“   Diese Angst entsteht, weil Eltern selbst normgeprägt wurden. Sie sind oft genauso gefangen in der Vorstellung, dass „richtig“ das ist, was gesellschaftliche Anerkennung findet. Und das macht sie hilflos und oft hart.   Und die Auswirkungen auf die Kinder? Die merken sehr genau, dass mit ihnen irgendwas nicht stimmt. Ob man es ihnen sagt oder nicht. Sie spüre es in den Blicken, im Tonfall, im Förderwahn. Kindsein wird pathologisch. Freude am Lernen, am Entdecken, Am Forschen, am einfach nur sein, verliert sich in Förderplänen und Therapiegesprächen. Kinder lernen stattdessen: „Ich bin nicht richtig. Ich bin zu viel oder zu wenig. Auf jeden Fall nicht genug.“ Und das ist ein Problem. Nicht jedes auffällige Kind braucht ein Etikett. Oft braucht es nur jemanden, der sie nicht bewerten, sondern einfach nur sieht.   Der Nutzen im Bildungssystem von Normalität als Standard Pädagogische Fachkräfte müssen normieren, weil das System es verlangt. Pädagogische Vorschularbeit, Rahmen-Lehrpläne vom Senat umsetzten und gleichzeitig Inklusion mit zu wenig Ressourcen verwirklichen. Diagnosen bringen Struktur, Abrechnungen, Maßnahmen, Stellenbeschreibungen, helfen Förderstunden und zusätzliche Integrationskräfte zu generieren und machen Menschen verwaltbar. Förderbedarf schafft Budget. Betreuungs- und Bildungseinrichtungen haben ein strukturelles Interesse daran, aus einer Eigenart ein Defizit zu machen. Denn für Talente gibt es keine Budgets. Für Förderbedarfe schon. Ist eine unangenehme Wahrheit, aber so läuft das eben. Denn irgendwie muss man ja den Laden am Laufen halten.   Der schmale Grat zwischen Hilfe und Stigma Natürlich gibt es echte Schwierigkeiten. Diagnosen können entlasten, Ressourcen freischalten, Kindern helfen, sich selbst zu verstehen. Doch zu oft wird vorschnell pathologisiert. Aber eine Abweichung rechtfertigt nicht immer gleich eine Diagnose!   Was stattdessen helfen würde Mehr Vertrauen in die Entwicklungsdynamik von Kindern. Weniger bewertendes Beobachtung stattdessen mehr Beachtung schenken. Eltern, die sich trauen "Nein danke" zu sagen. Pädagogen, die den Mut haben, ungewöhnliche Wege zu gehen. Und ein System, das nicht nach Defiziten sucht, sondern Potenziale findet.   Denn an Schwächen zu arbeiten, ergibt erst dann Sinn, wenn eine Stärke davon profitiert. Alles andere ist  wie Unkrautjäten auf Brachland. Erst wenn man sieht, wo es blüht, weiß man, was man pflegen will.   Vielleicht wäre schon viel gewonnen, wenn wir aufhören würden, jede Unruhe, jede Schwierigkeit, jede Abweichung sofort in die Auffälligkeits-Schublade zu stecken, indem wir damit aufhören, die Welt in "normal" und "gestört" einzuteilen. Fragen wie lieber „Was ist da?“, statt "Was fehlt?"   Kinder müssen nicht normiert werden, sondern sich individuell entwickeln dürfen. Und du, Mama, darfst dir sicher sein: Dein Kind gut, so wie es ist. Mit Ecken, Kanten, Chaos und Zauber. So wie du. Du willst mehr davon? Komm rüber in meinen Telegram-Kanal: ehrlich, direkt & ohne Feenstaub. https://t.me/jeannettekriesel

  • Warum Coaching für Mütter heute nötiger ist als je zuvor

    Vom Spagat zwischen Care-Arbeit, Selbstoptimierung und der Suche nach echter Verbindung „Coaching für Mütter ist kein Trend. Es ist ein Akt der Selbstfürsorge“ Jeannette Kriesel Wer heute Mutter ist, jongliert nicht nur mit Brotdosen und To-do-Listen. Mütter managen den Familienalltag, übernehmen die Hauptverantwortung für Kindererziehung, Hausarbeit, Termine, Emotionen und arbeiten nebenbei (oder hauptberuflich) oft in Vollzeit. Was früher auf mehrere Schultern verteilt war, liegt heute zu großen Teilen auf einer. Die Latte für das „gute Muttersein“? Höher denn je. Was Mütter täglich leisten, bleibt oft unsichtbar. Weil es irgendwie als selbstverständlich gilt. Der Anspruch an sich selbst ist enorm: konsequent und liebevoll sein, pädagogisch wertvoll kommunizieren, gesund kochen, stressfrei begleiten, gelassen auf Trotzphasen reagieren, dabei aber entspannt bleiben und keinesfalls schreien. Und wenn es dann doch passiert? Dann kommen die Schuldgefühle, die Zweifel und der Gedanke: „Ich bin eine schlechte Mutter.“ Die emotionale Erschöpfung sitzt tief  und sie bleibt zu oft unbeachtet. Coaching für Mütter Eltern, vor allem Mütter, geraten schnell in einen Dauerstress, der nicht nur körperlich, sondern auch emotional zermürbt. Wut, Überforderung, Ohnmacht, all das bleibt oft im Verborgenen. In einer Welt, in der „Mama-Coaching“ manchmal klingt wie ein Instagram-Trend, wird übersehen, wie dringend viele Mütter tatsächlich emotionale Unterstützung brauchen. Ein Blick in aktuelle Themen der Mütterberatung zeigt: Burnout-Prävention für Mütter ist längst kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Selbstfürsorge im Mama-Alltag wird schnell zur Überlebensstrategie. Gelassene Elternschaft beginnt nicht mit Erziehungstipps, sondern im Nervensystem. Mütter werden heute dazu angehalten, alles unter einen Hut zu bringen: liebevolle Erziehung, Partnerschaft, Beruf, Haushalt – und bitte mit Achtsamkeit, ohne Gewalt, ohne Meckern und ohne Schreien. Dabei entsteht ein toxischer Perfektionsdruck, der viele zerreibt. Wer bestimmt eigentlich, was „gute Erziehung“ ist? Ist es die Meinung der eigenen Mutter? Das nächste Ratgeberbuch? Der Podcast der Bindungsexpertin? Oder der gesellschaftliche Konsens, dass Kinder möglichst früh autonom, aber auch angepasst, selbstwirksam und konfliktfähig sein sollen? Mütter stehen zwischen Tradition und Moderne. Zwischen eigenen Prägungen und neuen Idealen. Zwischen Ratgeberwissen und echtem Leben. Viele erleben die Erziehung ihrer Kinder durch die Brille ihrer eigenen Kindheit – oft unbewusst, oft schmerzhaft. Aber Triggerfreie Erziehung, das wär´s! Und wenn das Kind einen Wutanfall bekommt, nicht hört oder ständig Grenzen testet? Machen wir uns nichts vor: Für viele Mütter sind das massive Trigger. Und obwohl sie es gar nicht wollen, spult das geprägte System die alten Muster und unbewussten Programmierungen ganz automatisch ab. Das Resultat: Schreien, drohen, bestrafen.   Beziehung statt Erziehung Ein wachsender Teil der Eltern wünscht sich heute keine „funktionierende“ Familie, sondern eine, in der Verbindung über Kontrolle steht. Wo Bindungsorientierte Erziehung nicht nur ein Hashtag ist, sondern eine Haltung. Wo Konflikte in der Familie nicht vermieden, sondern getragen werden. Wo Verständnis wichtiger ist als Perfektion. Und genau hier setzt Coaching für Mütter an:Nicht als Anleitung für den perfekten Alltag, sondern als Weg zur emotionalen Selbstregulation, zur Entlastung und zu einem echten, achtsamen Umgang mit sich selbst. Typische Themen im Coaching: Wutanfälle beim Kind – was tun? Wie kann ich gelassener auf Trotzphasen reagieren? Warum schreie ich mein Kind an, obwohl ich das nicht will? Wie schaffe ich eine Erziehung ohne Strafen und Drohungen? Was hilft gegen meine Schuldgefühlen als Mutter? Wie finde ich meine Work-Life-Balance als Mama? Coaching ist kein Wellness, sondern Widerstand gegen das System Ein gutes Coaching ist kein „Beste-Version-Von Dir-Selbstoptimierungsprogramm. Es ist ein „Mit-sich-selbst-in-Kontakt-kommen“, eine Selbstverbindung, ein „sich-selbst-zurückerobern“. Eine Möglichkeit für Mamas zu lernen, weniger perfekt sein zu wollen, sondern echt, selbstverbunden und  selbstfürsorglich. Denn Stressmanagement im Familienalltag beginnt dort, wo Mütter sich selbst wieder spüren. Und nicht erst dann, wenn alles zusammenbricht. Fazit: Mütter brauchen keine Tipps. Sie brauchen Räume. Es braucht keine weiteren Anleitungen zum "besser funktionieren". Sondern geschützte Orte für emotionale Unterstützung für Mütter, für das Verarbeiten von Schuldgefühlen, für das Erkennen von inneren Antreibern und übernommenen Glaubenssätzen. Denn: Wer sich selbst wiederfindet, kann authentisches Muttersein leben. Wer um seine Grenzen weiß, kann konsequent UND liebevoll erziehen. Wer die eigene Geschichte versteht, kann seine Kinder freier begleiten. Weiterführende Impulse Wer sich mit diesen Themen identifiziert, findet Hilfe. Nicht in starren Ratgeber-Formeln, sondern in echter Begleitung für Mamas.Ob als Einzelcoaching für erschöpfte, überforderte Mütter, emotionaler Entlastung, Resilienztraining oder ganz praktische Unterstützung bei Erziehungsfragen. Es geht nicht darum, perfekt zu werden. Sondern darum, wieder du selbst zu sein. Du willst mehr davon? Komm rüber in meinen Telegram-Kanal: ehrlich, direkt & ohne Feenstaub. https://t.me/jeannettekriesel

  • Eine kurze Brotdosen-Burnout-Abhandlung

    Warum Muttersein heute ein verdammter Hochleistungssport ist   „Muttersein ist der einzige Vollzeitjob, der gesellschaftlich als Hobby gilt. Mit Allzeitverfügbarkeit, null Gehalt und der stillen Erwartung, dabei noch gut auszusehen.“ Jeannette Kriesel   Bist du oft müde? Nicht einfach „zu wenig geschlafen“-müde. Sondern „existenziell erschöpft“-müde? Müde vom Funktionieren, vom Kümmern und von der mentalen Jonglage zwischen Brotdosenideen, Zahnarzttermin, Kita-WhatsApp-Gruppe, dem Gefühl, wieder zu laut gewesen zu sein und der leisen Angst, dass dein Kind später mit einem Therapeuten über dich reden muss.   Willkommen. Du bist Teil einer Generation von Müttern, die alles soll, alles will, alles gibt und dabei ausbrennt.   Eine ausreichend gute Mama zu sein reicht heute nicht mehr. Eine Mama, die „einfach nur“ eine entwicklungsförderliche Voraussetzung des Kindes gewährleistet, steht der perfektionistischen Vorstellung von dem, was eine Mutter zu sein und zu leisten hat entgegen. Das äußert sich sowohl im überhöhten Anspruch heutiger Mütter an sich selbst als auch an den Erwartungen ihres Umfeldes. An dieser Stelle könnte man den Ei-Huhn-Huhn-Ei-Klassiker diskutieren…   Die meisten Mütter kümmern sich um alles. 24/7. Fast immer vergessen sie sich selbst dabei, verlieren den Kontakt, sodass eine Distanz zu den eigenen Bedürfnissen entsteht.   Sie schaffen es oft nicht aus dem  Dauerstress auszusteigen und tun weiterhin so, als sei alles super, wo es eigentlich nicht der Wahrheit entspricht.   Es war einmal: Eine Illusion Kinder bekommen ist schön, sagt man. Es ist auch das Natürlichste der Welt, sagt man. Es ist erfüllend, sinnstiftend, beglückend. Auch das sagt man.   Was einem keiner sagt ist, dass mit dem ersten Schrei nicht nur ein Kind geboren wird, sondern auch ein Erwartungsmonster: „Du wirst ab sofort alles perfekt machen.“ Und zwar mit einem Lächeln im Gesicht, bitte. Kein Meckern, kein Schreien, nichts Süßes vorm Abendbrot. Sondern Achtsamkeit, Selbstregulation und Bastelideen für den Herbst. Schließlich bist du jetzt Mutter. Und Mütter sind selbstverständlich total selbstlos. Ach ja: und liebevoll, bestens organisiert, dauerhaft belastbar, unendlich geduldig, und, und, und…, na du weißt schon.   Zwischen Ambivalenz und Anspruch Muttersein ist ein Widerspruch auf zwei Beinen: Man liebt das Kind über alles und möchte es manchmal trotzdem dahin zurückschicken, wo es herkommt. Witziger Gedanke… Man will Verbindung und Nähe und schreit gleichzeitig nach Raum und Distanz. Man sehnt sich nach Selbstverwirklichung und steckt fest in der Optimierungs-Falle. Glückwunsch.   Dabei ist nicht das Kind an sich das Problem, sondern der Widerspruch zwischen dem, was Mütter leisten und dem, was sie dafür bekommen. Nämlich viel zu oft nichts außer einem Schulterzucken und einem „Das hast du dir doch so ausgesucht“-Gelaber.   Dabei geht es um die wirklich herausfordernden Seiten als Mama. Der überwältigenden Veränderung, die ein Kind mit sich bringt, dem neuen Rhythmus, dem Schlafmangel, der Belastung der Partnerschaft durch sich verändernde Rollen, den Struggles zwischen mütterlichen Aufgaben und beruflicher Karriere, den Schuldgefühlen, wenn das Kind Schwierigkeiten hat oder macht, und all den alltäglichen Herausforderungen.   Mental Load: Die unsichtbare To-Do-Liste Kennst du das? Du liegst im Bett, willst endlich schlafen, da fällt dir ein: Scheiße, die Sportklamotten, von Kind 1, hängen noch auf dem Wäscheständer, die Unterschrift im Hausaufgabenheft, von Kind 2 fehlt noch, das Geschenk für die eigene Mama muss noch besorgt und das Date mit der besten Freundin um zwei Stunden nach hinten verschoben werden. Das ist Mental Load. Und der ist nicht nur anstrengend, sondern chronisch. Unsichtbar. Unbezahlt. Und meistens weiblich.   Und diese To-Do´s im Kopf hören nie auf: „Wer hat wann Termine?“, „Was muss eingekauft werden?“, „Haben alle heute früh ihr Vitamin D genommen?“, „Haben wir eigentlich noch Butter?“, „Wie sehe ich eigentlich aus? Ich sollte mal wieder zum Friseur!“   Vom Idealbild zur Identitätskrise Burnout Wir sind die erste Generation, die alles haben soll: Karriere, Kinder, eine erfüllte Partnerschaft, ein schönes Zuhause, stabile Psyche, faltenfreie Haut, schlanke Figur, immer in Bioquali kochen, den Geburtstagskuchen für die Schule bitte ohne Mehl und Zucker backen und alle kindlichen Gefühle begleiten, statt sie wegzubrüllen. Ach so: Nebenbei noch die Steuererklärung pünktlich abgeben, aber zackig.   Wir sind aber auch die erste Generation, die dabei kollektiv die Nerven verliert. Weil wir in einem System leben, das auf der stillschweigenden Selbstaufgabe von Müttern basiert. Ohne Anerkennung. Ohne Pause. Ohne (emotionales) Sicherheits-Netz.   Dabei sind die Anforderungen an Mütter nicht nur hoch, sondern vollkommen schizophren: Nähe zeigen, aber nicht klammern. Loslassen, aber nicht gleichgültig sein. Beruflich engagiert, aber nicht karrieregeil. Immer irgendwie da, aber bloß nicht „Helikoptern“. Achtsam und präsent, aber effizient und produktiv.   Und Schuldgefühle gibt’s gratis dazu: Du gehst arbeiten? Schuldgefühl. Du bleibst zu Hause? Schuldgefühl. Du schreist? Schuldgefühl. Du lässt zu viel durchgehen? Schuldgefühl. Du hast dein altes Gewicht noch nicht zurück? Schuldgefühle   Schuldgefühle sind wie Bullshit-Payback-Punkte des Mutterseins, die man nicht einlösen will.   Selbstverloren zwischen Lego und Leistungsdruck Viele Mütter erkennen sich irgendwann nicht mehr wieder. Die Frau, die mal träumte, reiste, lachte, ist irgendwie verschwunden. Verloren zwischen Buntstiften, Haushalt, Einkauf und Büro, die beim dritten Wäschekorb des Tages kurz weint und dann trotzdem weitermacht. Was denn auch sonst?   Die Sache mit der Selbstfürsorge „Du musst mehr an dich denken“, „Plane regelmäßig Me-Time ein“ sagen die weichgefilterten Besser-Muttis bei Insta & Co. Ja wann denn?? Zwischen Kita und Video-Call, Hausaufgaben und Heulkrampf oder Abwasch und Gute-Nacht-Geschichte? Burnout   Selbstfürsorge klingt wie ein echt mieser Witz in einem Alltag, in dem nicht mal Zeit für die Intim-Rasur bleibt. Aber genau da liegt das Problem. Wer sich selbst permanent vergisst, darf sich nicht wundern, wenn irgendwann das eigene innere System die Hufe hochreißt.   Und dann kam noch mehr Druck von außen dazu Als wäre all das nicht schon herausfordernd genug gewesen, kam die Pandemie. Und mit ihr Homeschooling, Homeoffice, Home-alles. Und wer hat das aufgefangen und doch irgendwie hinbekommen? Wir Mamas. Die „intelligent gearbeitet“ haben, während sie nebenbei die Kinder beschult, bekocht, beruhigt und bespaßt haben. Das war doch krass, oder?   Und es war DER Beweis: Die Gesellschaft rechnet mit der kostenlosen Selbstaufopferung von Frauen. Und tut überrascht, wenn sie irgendwann mit dem Kopf gegen die Wand rennen.   „Ist doch alles gar nicht so schlimm“ -Echt jetzt? Doch. Es ist schlimm und es bleibt schlimm, wenn eine Mama nach drei Jahren Erziehungszeit keine Rente angespart hat. Wenn sie als „Teilzeit-Mutti“ abgewertet wird. Wenn ihre unbezahlte Arbeit wie selbstverständlich erwartet, aber nie gewürdigt wird. Wenn sie nachts wachliegt, weil sie glaubt, versagt zu haben. Weil das Kind schreit. Weil der eigene Körper schreit. Weil alles in ihr brüllt: „Ich will nicht mehr.“   Dabei bringen Mütter die Zukunft zur Welt, bilden die Basis jeder Gesellschaft und formen kommende Generationen. Das Bewusstsein dafür, steckt aber noch irgendwo im Stau.   Vielleicht ein erster Schritt Mütter brauchen andere Mütter. Nicht zum Vergleichen. Sondern zum Halten, Verstehen und Teilen. Weil niemand so gut weiß, wie es ist. Weil niemand das Chaos so fühlen kann wie die, die selbst mittendrin stehen. Also Schluss mit „Alles ist gut“. Zeit für ein „es reicht“ . Es reicht mit der Unsichtbarkeit, der Selbstaufopferung, dem Glauben, Mütter müssten alles alleine schaffen.   Denn das müssen sie nicht. Mamas dürfen wütend, müde und laut sein.   Und vielleicht braucht es manchmal solche Texte, um zu merken: „Ich bin nicht verrückt. Ich bin nicht falsch. Ich bin einfach nur eine Mutter in einer Gesellschaft, die immer noch nicht kapiert hat, was das eigentlich bedeutet.“   PS:  Wenn du dachtest „Scheiße, das bin ich“, dann ist es Zeit, dass dich jemand sieht. Und hält. Und begleitet. Nicht als Mutter, die funktionieren soll. Sondern als Frau, die endlich wieder atmen muss. Vielleicht bist du jetzt mal dran. Nicht perfekt zu sein, sondern echt. Und das reicht vollkommen aus. Du willst mehr davon? Komm rüber in meinen Telegram-Kanal: ehrlich, direkt & ohne Feenstaub. https://t.me/jeannettekriesel

  • Mama-Mindfuck und das Märchen vom Multitasking

    Warum du in der Falle steckst „Multitasking ist keine Superkraft, sondern ein Irrtum. Und deine Erschöpfung ist der Weckruf das endlich zu verstehen.“ Jeannette Kriesel   Egal, wie viel du tust, es gibt immer mehr von dem, was du nicht tun kannst. Einfach, weil es immer viel mehr Möglichkeiten von dem gibt, was getan werden könnte, als vom dem, was du wirklich tun kannst. Ein Zuviel an, was du tun könntest, solltest, müsstest.   Dein innerer Antreiber redet dir dann ein, du seist unorganisiert, zu langsam, zu emotional, zu wenig diszipliniert. Denn während du versuchst, einen kindertauglichen Alltag zu stemmen, ohne dabei komplett in dir selbst zu verschwinden, steht dein Kopf auf Autopilot. Du funktionierst eben einfach irgendwie. Dein Verstand erzählt dir die ganze Zeit: „Du verpasst da was“, „Du musst noch dieses/jenes erledigen“, oder „Ausruhen ist jetzt nicht!“   Grundsätzlich gilt: Du kannst immer nur eine  Sache gleichzeitig machen. Wenn du bei deinem Kind bist, kannst du nicht gleichzeitig beruflich glänzen, den Tiefkühler abtauen, einen inspirierenden Vortrag hören und den nächsten Wochenend-Ausflug organisieren.   Und trotzdem versucht dein Verstand, dich in Dauerschleife anzutreiben. Dabei ist die Realität eher Jogginghose, Essen im Vorbeigehen und drei offene Browser-Tabs fürs Abendessen. Multitasking ist ein Mythos und treibt dich in einen irrsinnigen Machbarkeitswahn. Natürlich können wir die Wäsche zusammenlegen und dabei unsere Lieblingsserie suchten oder beim Kochen einen Podcast hören… Das, leider, halten die meisten da draußen schon für Multitasking, ist es aber nicht!   Was dich stresst ist, all die Möglichkeiten zu verpassen Du bist gestresst, weil du zu viel willst. Oder glaubst, zu wollen. Dein Verstand spinnt dir eine Welt voller Möglichkeiten zusammen. Und dann bestraft er dich dafür, dass du sie nicht alle gleichzeitig leben kannst: „Wenn du dich jetzt nur  auf dein Kind konzentrierst, verpasst du berufliche Chancen.“ Und wenn du arbeitest, ploppt der Gedanke „Boah, bin ich eine schlechte Mutter“ auf.   Der Druck entsteht nicht, weil du so viel zu tun hast, sondern weil du denkst, du dürftest dich nicht entscheiden, nichts verpassen, nicht langsamer werden. Und die Wahrheit ist unbequem und befreiend zugleich: Milliarden von Möglichkeiten. Täglich. Dein ganzes Leben lang. Und du wirst immer etwas verpassen!   Multitasking ist eine Falle Mama-Mindfuck Die Idee von Multitasking stammt ursprünglich aus der Welt der Informatik damit. Man programmierte Betriebssysteme so, dass sie mehrere Prozesse scheinbar gleichzeitig ausführten, in dem der Computer blitzschnell zwischen Aufgaben wechselte, und erweckte so den Eindruck, er würde alles gleichzeitig tun.   Man dachte sich wohl, was ein Computer kann, kann der Mensch auch. Die Multitasking-Idee etablierte sich dadurch irgendwie in der Arbeitswelt. Vor allem in den Bereichen, in denen Produktivität auf Knopfdruck erwartet wurde.   Inzwischen gibt es keine andere Personengruppe, mit der dieser Begriff so dermaßen verknüpft ist, wie mit Müttern, um Überforderung zu relativieren.   Wer heute noch Multitasking predigt, ignoriert schlichtweg, wie das menschliche Nervensystem funktioniert.   Neurowissenschaftlich ist längst klar: Das menschliche Gehirn kann nicht wirklich mehrere komplexe Aufgaben gleichzeitig bearbeiten. Es switcht hin und her und das kostet Zeit, Energie und Konzentration. Das ständige Hin- und Herspringen erhöht Stress, Fehleranfälligkeit und verringert die Leistungsfähigkeit.   Diese Idee, alles gleichzeitig zu können, ist also eine verdammt anstrengende Illusion. Multitasking macht nicht produktiver, es macht dich nur tauber. Gegenüber dem, was du eigentlich brauchst. Und was dein Kind braucht. Präsenz. Verbindung. Und echte Reflexion.   Wenn du mit deinem Kind ein Puzzle machst, dann mach das Puzzle und lass den Rest liegen. Wenn du gerade arbeitest, dann arbeite mit dem Gedanken, dass dein Kind das auszuhalten lernen darf. Wenn du im Bett liegst und dich an die Liste erinnerst, die du noch nicht abgearbeitet hast, frage dich: „Wer bin ich eigentlich ohne all diese To-Do’s?“ Mama-Mindfuck Multitasking   Der Weg raus, führt durch das Gefühl Das will leider kaum einer hören: Dauerstress und innerer Druck verschwinden nicht, weil du alles noch schneller erledigst. Stress ist nicht das Problem, sondern das, was du verdrängst.   Weder dein Job noch dein voller Terminkalender stressen dich, sondern deine verdrängten Gefühle, die dein Nervensystem in Dauerspannung halten. Das kostet dich wahnsinnig viel Energie. Jeder spricht darüber unbedingt den Stress zu minimieren. Kaum einer spricht über die eigentliche Wurzel allen Übels: Gefühle, die du nicht wahrnehmen willst.   Lieber in die Zerstreuung flüchten und sich berieseln lassen. Möglichkeiten dafür, gibt es unendlich viele. Das irrsinnige dabei: Du scrollst eine halbe Stunde durch TikTok  -und Zack- ein halbes Dutzend Videos gespeichert, mit „Optimierungs“-Tipps, „Besser leben“-Visionen und „So einfach kann es sein“-Blabla, die du auf deine X-te To-Do-Liste kritzelst. Dein Verstand bleibt überladen, deine Anspannung steigt, dein Schlaf bleibt wenig erholsam und dein Energie-Level sinkt weiter. Alles besser als in kurzen stillen Momenten, unangenehme Gefühle durchlaufen zu lassen. Aber wenn du den Druck wirklich fühlst , ohne ihn wegzuschieben, dann verliert er seinen Schrecken.Dann musst du nicht mehr fliehen, nicht mehr gegen die Realität kämpfen, nicht mehr so tun, als wärst du eine Maschine. Denn selbst wenn du wie eine funktionieren würdest, deinem Verstand würde auch das nicht genügen. Ab hier kannst du also aufhören, es zu versuchen.   Erschöpfung ist kein Zeichen von Schwäche Erschöpfung ist der Soundtrack einer Gesellschaft, die Mütter vergessen hat. Vielleicht warst du mal die Frau mit dem klaren Plan, der vollen Energie und den großen Träumen. Jetzt fühlst du dich manchmal wie eine erschöpfte Kopie davon und fragst dich manchmal, wo du eigentlich geblieben bist. Du hast viel zu lange versucht, in einem System zu funktionieren, das deine Wahrheit nicht kennt.   Die echte Revolution beginnt im Stillstand. Vielleicht braucht es keinen neuen Plan, sondern einen Moment der radikalen Ehrlichkeit: Du bist müde, weil du es immer allen recht machen willst. Du bist genervt, weil du ständig denkst, du müsstest alles schaffen. Du bist traurig, weil du dich selbst aus dem Blick verloren hast. Und ja: Vielleicht wirst du scheitern. An manchen Tagen. In manchen Augen. Vielleicht bist du nicht immer geduldig, nicht immer organisiert, nicht immer liebevoll. Aber du bist da. Mitten im Chaos. Mitten im echten Leben. Und das, liebe Mama, ist mehr, als jede To-Do-Liste dir je geben kann.   Setzt deinen Verstand auf die Reservebank. Lass ihn dort seine Horror-Szenarien brabbeln. Er darf meckern, mahnen, auflisten, rechnen. Und du darfst trotzdem langsam machen, trotzdem fühlen, darüber lachen und weinen. Und dich entscheiden, nur eine  Sache zu machen, und zwar ganz und gar. Du willst mehr davon? Komm rüber in meinen Telegram-Kanal: ehrlich, direkt & ohne Feenstaub. https://t.me/jeannettekriesel

  • Schulstress, Hausaufgaben & Schweißausbrüche

    Warum nicht dein Kind das Problem ist, sondern deine Angst „Schulstress hat mehr mit dir zu tun als mit deinem Kind.“ Jeannette Kriesel Schule: Dieses Dauerthema, das Familiengefüge wie eine Ladung Schwarzpulver sprengt. Hausaufgaben, Klassenarbeiten, Elterngespräche. Denn wer trägt den Löwenanteil? Na? Bingo. Und während du versuchst, in gefühlt 38 parallelen Rollen zu brillieren, funkt dir die Schule täglich dazwischen. Viele Mütter setzen sich selbst enorm unter Druck, wenn es um die schulische Leistung ihrer Kinder geht. Dabei geht es nicht nur um die Noten, sondern um den inneren Wunsch, eine „gute Mama“ zu sein. Auch in den Augen der Schule. Dieses Streben nach Perfektion führt oft zu einer übertriebenen Fokussierung auf das Thema Schule. Doch dieser Anspruch überträgt sich unbewusst auf das Kind und erzeugt Stress auf beiden Seiten.   Grenzen setzen und Energie Tanken Das Zuhause sollte also kein Ort sein, an dem Schulthemen nach dem Unterricht noch dominieren. Das bedeutet nicht, dass man sich nicht um Hausaufgaben oder Lernen kümmern sollte, aber es sollte klare Grenzen geben. Nach der Schule ist vor dem Spaß! Familie und Freizeit sollten Priorität haben. Das ist entlastend, macht glücklich, füllt den Tank wieder auf und motiviert. Apropos, können wir mal über Motivation reden? Denn du kannst dein Kind nicht motivieren. Motivation ist kein Knopf, der sich auf Wunsch drücken lässt. Du kannst dein Kind zwar extrinsisch motivieren, indem du bestichst, drohst oder strafst. Aber ist es das, was du wirklich willst?  Oder ist es viel mehr die intrinsische Motivation, die wir uns für unsere Kinder wünschen? Nämlich indem wir Anregungen bieten, die mal nichts mit Schule zu tun haben und die Interessen unserer Kinder aufgreifen, ihre Neugierde kitzeln und ihnen zeigen, dass echtes Lernen jenseits von Arbeitsblättern und Benotungen passiert. Schule raubt Familienfreizeit Kleiner Realitätscheck: Schule ist für Kinder das, was Arbeiten gehen für uns ist. Klingt komisch, ist aber so. Das gilt übrigens auch für Kindergartenkinder. Und niemand, wirklich niemand, kommt freudestrahlend nach einem vollen Arbeitstag nach Hause und freut sich auf zusätzliche Aufgaben vom Chef, oder? Schulstress und Hausaufgaben Du willst doch viel lieber Freunde treffen, gesellig sein, etwas unternehmen, auf die Couch, Netflixen, irgendwas mit Schokolade. Und dein Kind? Dein Kind will das auch. Aber was bekommt es? Deutschblatt, Matheaufgaben, Referat, Englisch-Vokabeln. Und warum? Offiziell, damit sich der Stoff festigt. Inoffiziell, weil die Schule mit ihrem überladenen Lehrplan nicht hinterherkommt. In Wahrheit stopft die Schule also diesen übervollen Lehrplan in unsere Familienzeit. Abend für Abend. Die Frage ist, wann auffällt, dass Eltern hier ein System retten, das sie verheizt. Wenn dein Kind „bockt“, ist das kein Persönlichkeitsdefekt Jetzt mal Tacheles: Wenn dein Kind beim Thema Schule regelmäßig in den Streik tritt, heißt es oft: "Das macht er/sie nur, um mich zu ärgern.“  Was da aber bockt, ist kein unwilliger Spross, sondern ein hochsensibles Spiegelchen deiner eigenen Baustellen. Denn nicht selten sind es unsere eigenen, ungelösten Schulerfahrungen, die erneut Stress auslösen. War die Schule für uns mit Ängsten, Misserfolgen oder sozialem Druck verbunden, ist es nachvollziehbar, dass wir unseren Kindern ähnliche Erfahrungen ersparen wollen. Doch genau das führt oft dazu, dass viele Mütter über reagieren und sich übermäßig auf das Thema Schule fixieren. Und nun drückt dein Kind jedes Mal auf deinen Repeat-Knopf und spiegelt dir all deine unbewältigten Themen wider, ohne dass es dafür verantwortlich sind. Statt das Drama weiterzuspielen, frag dich mal, warum ist es so wichtig, dass dein Kind in der Schule funktioniert? Weil du willst, dass dein Kind was lernt? Oder weil du Schiss hast, was die Lehrerin denkt? Das Blöde dabei ist, dass du dein Kind in denselben Funktionsmodus drückst, aus dem du vielleicht schon lange raus willst. Wenn du das für dich entschlüsselst, löst sich oft der Knoten. Und vielleicht, nur vielleicht, könnt ihr dann gemeinsam atmen, statt zu streiten. Wenn Schulstress & Hausaufgaben dein Familienleben frisst Schule frisst Raum. Raum für Beziehung. Für Spielen. Für Lachen. Für "Was hast du heute erlebt?" Stattdessen: "Hast du die Hausaufgaben gemacht?" Bääm, da schwindet sie, die gute Laune schnell mal. Und während du immer noch versuchst alles „richtig“ zu machen, übersiehst du vielleicht, dass Kindheit (und Schule) keine Vorbereitung aufs Leben ist. Kindheit ist das Leben. Schule ist nur ein temporärer Teil davon. Und die Zeit, die du mit Schulstress und Streitereien mit deinem Kind vergeudest, kannst du nicht zurückholen. Sie ist einfach weg. Sollte Schule wirklich so viel Macht über Familien haben? Ich frag für einen Freund… Schule entscheidet nicht über Erfolg im Leben Schulleistungen sind nicht der Schlüssel zu einem glücklichen, erfolgreichen Leben. Die meisten Eltern sind dermaßen darauf konditioniert, auf Noten zu achten und sie als Gradmesser für die Zukunft ihrer Kinder zu sehen, anstatt im besten Sinne davon auszugehen, dass ihre Kinder ihr Leben schon wuppen werden. Und mal ehrlich: Ist es die Schule, die unsere Kinder zu großartigen Erwachsenen macht, oder sind wir selbst es, weil wir unsere Kinder integer, gleichwürdig und liebevoll durch ihre Kindheit führen und ihnen vorleben, was uns wichtig ist? Schuldrama entkoppeln: 5 Gedanken zum Mitnehmen Prioritäten setzen Eine 5 in Mathe ist kein Weltuntergang. Vielleicht ist dein Kind einfach kein Zahlenmensch, sondern ein Wort-Akrobat, Künstler oder Erfinder. Fang an, zu sehen, was da ist, nicht, was fehlt. Grenzen setzen Schule endet nicht erst nach dem Abendessen. Zuhause ist kein zweites Klassenzimmer. Feierabend heißt: Feier den Abend. Gelassenheit üben Die „vermasselte“ Klassenarbeit? In 10 Jahren weiß das keiner mehr. Wirklich niemand. Humor behalten Hausaufgaben können krampfig sein. Oder komisch. Entscheide dich und sei das Vorbild. Trigger checken Wenn du regelmäßig bei Schulstress die Nerven verlierst: Schau ehrlich hin. Vielleicht schreit dein inneres Schulkind viel lauter als dein Kind, das vor dir steht. Was Kinder wirklich brauchen Kinder brauchen kein Boot-Camp-Drill. Sie brauchen Menschen, die sie sehen, wie sie sind. Die ihre Gefühle regulieren können, wenn’s kracht. Die wissen, dass Schule nicht alles ist. Die sagen: „Ich sehe dich“, auch mit ’ner 4 in Mathe. Und du? Du darfst auch fühlen. Angst, Wut, Ohnmacht. Aber du musst dich nicht von ihnen steuern lassen. Das ist der Unterschied zwischen Reagieren und Gestalten. Zum Schluss: Eine Einladung Wenn du dich in diesem Text ertappt fühlst, willkommen im Club. Und vielleicht brauchst du keinen Ratgeber, sondern jemanden, der mit dir hinschaut. Ehrlich, klar, ohne Glitzer und dafür mit echtem Tiefgang. Nicht, um dir zu sagen, wie du’s machen sollst. Sondern um dich dabei zu begleiten, raus aus dem Mindfuck, rein ins echte Muttersein zu finden. Auf deine Weise. Mit Herz, Hirn und einer Prise Humor. Wenn du willst, machen wir aus deinem Schulwahnsinn wieder ein Familienleben. Und wenn nicht, dann lies dir diesen Text bei der nächsten Mathekrise einfach nochmal durch. Laut und mit einem Glas Wein. Oder Schokolade. Funktioniert auch. Du willst mehr davon? Komm rüber in meinen Telegram-Kanal: ehrlich, direkt & ohne Feenstaub. https://t.me/jeannettekriesel

  • Wenn Kinder unter die Räder kommen

    Ein Blick hinter die Kulissen von Bildungseinrichtungen „Es sind nicht die Kinder, die schwierig sind. Es ist das System voller überforderter Erwachsener, die ihre ungelösten Konflikte auf sie abladen und das Ganze dann Bildungsarbeit nennen.“ Jeannette Kriesel Systemversagen beginnt da, wo persönliche Verantwortung aufhört. Dieser Text wird nicht allen gefallen . Er kratzt. Er stellt infrage. Vielleicht macht er wütend. Und das ist auch gut so! Denn ich bin auch wütend. Was tagtäglich in Schulen und Kitas passiert, ist nicht nur strukturelles Versagen, sondern ein Abreagieren auf dem Rücken von Kindern. Und manchmal frage mich ernsthaft, ob die pädagogisch ausgebildeten Menschen überhaupt merken, was sie da tun. Ich schreibe das nicht aus zweiter Hand. Ich bin selbst Erzieherin. Und als Dienstleisterin bin ich täglich in verschiedenen Schulen und Kitas im Einsatz. Ich sehe mit eigenen Augen, was hinter den Kulissen passiert, jenseits der pädagogisch ausgefeilten Konzepte, die sich Einrichtungen auf die Fahnen schreiben. Und ich kann nicht länger still bleiben. Disclaimer: Keine Pauschalurteile, aber klare Worte Ich weiß, wie anspruchsvoll die Arbeit mit Kindern ist. Ich kenne die dramatischen Rahmenbedingungen, besonders in Großstädten. Ich weiß, dass viele Entscheidungen, die unser pädagogisches Handeln heute beeinflussen, politische Fehlentscheidungen der letzten Jahrzehnte sind. Und ich sehe die vielen Pädagoginnen und Lehrer da draußen, die großartige Arbeit leisten, weil sie Kinder wirklich „sehen“ und alles geben, um ihnen Schutz, Orientierung und Beziehung zu bieten. Menschen, die oft über ihre Belastungsgrenzen hinaus gehen, um Veränderung möglich zu machen. Aber: Und dieses ABER muss gesagt werden: Ich habe mir jahrelang das Gejammer meiner Kolleginnen angehört. „Der Senat ist scheiße. Die Leitung hat keine Ahnung. Die Eltern sind erziehungsunfähig. Die Kollegen sind weltfremd. Die Kinder sind anstrengend -kein Wunder bei den Eltern.“ Und warum ändert sich nichts? Weil die meisten sich lieber wichtigmachen, indem sie meckern und verurteilen, statt zu handeln. Selbst wenn die Möglichkeit, etwas zu bewegen auf dem Silbertablett serviert wird. Streik? Keine Lust. Protest? Bringt ja eh nichts. Verantwortung übernehmen? Zu anspruchsvoll. Ich schwöre, ich habe das selbst mehrfach erlebt: Lieber wird für die turnusmäßige Evaluation, die der pädagogischen Qualitätssicherung dient, alles im Power-Modus auf Picobello getrimmt. Sprachlerntagebücher werden auf den aktuellen Stand gebracht, die Portfolios der Kinder noch schnell mit gemalten Bildern und Fotos vom letzten Ausflug aufgefüllt und ein ausgeklügeltes Angebot konzipiert, dass man dann aus dem Ärmel schüttelt, für den Fall, dass die Evaluation in der eigenen Gruppe stattfindet. Ganz großes Kino! Mit dem Effekt, dass die, die diese Missstände aufzeigen könnten, so tun, als würde alle bestens laufen, indem sie genau das für den Moment auch vorgaukeln. Und danach? Danach reden sie wieder darüber, wie beschissen die Umstände sind, unter denen sie arbeiten müssen. Leute… echt jetzt? Wer ständig nur klagt, aber nichts tut, ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Eine Szene, wie sie nicht selten vorkommt Da wird die eigene Frustration, der Druck und die Überforderung direkt auf die Kinder abgeladen. Ein Beispiel, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht: Ein frisch eingeschulter Erstklässler wird in der Mensa, vor versammelter Mannschaft, massiv angeschrien. Von der leitenden pädagogischen Fachkraft! Der Raum war voll: Kinder, Küchenpersonal, Lehrer, Erzieher. Und dieser kleine Junge musste sich diese öffentliche Demütigung gefallen lassen, nur weil er in ihren Augen irgendetwas falsch gemacht hatte. Ein waschechter Kontrollverlust auf Kosten des Kindes. Der ganze Raum war still, während sie unaufhörlich auf diesen kleinen Jungen einschrie.  Wie resilient muss ein Kind sein, um so eine Erfahrung einfach wegzustecken? Und selbst wenn, wie viel Lust auf Schule bleibt da noch? Ich bin mir ziemlich sicher, dass das für diesen Jungen ein traumatischer Moment war. Und was sagen eigentlich die Eltern? Was würden wohl die Eltern dieses Jungen dazu sagen? Wären sie empört? Würden sie ein Gespräch suchen, in dem sich die leitende Erzieherin (vielleicht sogar aufrichtig) entschuldigen könnte, damit es aufgearbeitet und abgehakt werden kann? Oder würden sie sagen: „Du wirst ihr schon einen Grund gegeben haben, dass sie so reagiert hat.“ Oder: „Ach komm, das war sicher nicht so schlimm, wie du es erzählst. Meine Lehrerin hat damals ihren Schlüsselbund nach mir geworfen.“ Ja, und was lernt der Junge daraus? Ganz sicher nichts, was ihn in seiner Entwicklung stärkt. Denn es ist vollkommen egal, wie jemand anderes die Situation bewertet hätte, entscheidend ist, wie der Junge sie empfunden hat. Keine Ausnahme, sondern gängige Praxis In Kitas sieht es oft nicht besser aus. Kinder werden ständig reglementiert. Mach den Teller nicht so voll. Du musst mehr essen, du bist zu dünn. Stell den Teller anders hin, halt das Besteck so, sei leise, sitz still, Hände auf den Tisch. Sie dürfen dies nicht anfassen, sollen dort nicht hingehen, müssen auf das hören, was gesagt wird. Da wird ein ständiges Korrigieren und Maßregeln als Erziehung verkauft. Aber was bleibt hängen? Kinder lernen, dass sie so, wie sie sind, nicht okay sind. Dass sie ständig irgendwas falsch machen. Überall mischen sich Erwachsene ungefragt ein und korrigieren jede Kleinigkeit. Kinder dürfen nicht einfach sie selbst sein, ohne dass jemand ihnen sagt, wie etwas "richtig" ist. Das fängt bei so simplen Dingen an wie dem korrekten Halten des Bestecks (als ob sich Kinder nicht selbst korrigieren könnten) und hört bei den absurdesten Regeln auf, wie beispielsweise das Verbot im Garten mit Stöckern zu spielen. Jepp, kann ins Auge gehen, richtig. Aber solch ein Verbot ist meinen Augen genau so dämlich, wie das Autofahren für alle zu verbieten, weil es manchmal Unfälle gibt. Wir sprechen Kindern einfach vorsorglich Kompetenzen ab. Zur Sicherheit. Läuft. Irgendwann resignieren Kinder und ziehen sich entweder zurück und werden immer stiller oder sie rebellieren, werden aufmüpfig und unbequem, wo wir dann plötzlich, welch Überraschung, gerne im Bereich der Verhaltensauffälligkeiten oder Störungen herumdiagnostizieren. Dabei ist es oft nichts anderes als das Resultat ständiger Bevormundung, fehlendem Vertrauen und echter Wertschätzung. Mit Erwachsenen würden wir so nicht umgehen. Bei Kindern ist das alles halb so wild. Warum ist das so? Ich verstehe es nicht!   Und sonst so? Wenn Kinder unter die Räder kommen Wir erwarten von Kindern eine Dankbarkeit und Höflichkeit, die wir ihnen selbst selten entgegenbringen. Halten Kinder uns die Tür auf, ist das eine Frage des Respekts des Kindes dem Erwachsenen gegenüber. Tut das ein anderer Erwachsener für uns, ist es kein Problem freundlich „Danke“ zu sagen. Wir erwarten, dass Kinder funktionieren, und übersehen dabei, dass wir selbst niemals so mit anderen Erwachsenen umgehen würden. Dieses ständige Maßregeln und Kleinmachen führt dazu, dass Kinder sich irgendwann selbst nicht mehr leiden können. Kinder werden von ihren Müttern an den Armen weggezerrt, wenn sie im Laden Dinge berühren, beschnuppern, überprüfen möchten, die genau zu diesem Zweck gedacht sind. Was soll das? Sie dürfen nicht einfach neugierig sein, ohne dass man sie dafür maßregelt. Und dann wundern wir uns, warum sie irgendwann aufhören, Fragen zu stellen und kaum noch Bock haben ihr Umfeld zu erkunden. Wenn Kinder unter die Räder kommen   Beziehungsorientierung beginnt nicht beim Kind Natürlich gibt es haufenweise Erwachsene, die anderen Erwachsenen gegenüber grundsätzlich rücksichtslos handeln, aber um die geht es hier gerade nicht. Und trotzdem, weil es gerade so gut passt, will ich an dieser Stelle eine Frage stellen: Was hat diese Menschen so hart gemacht? Was ist passiert, dass so viele lieber abwerten als „hinzufühlen“? Aber zurück zu dem, was ich eigentlich sagen will: Es geht um die Diskrepanz zwischen dem, was viele pädagogisch Tätige von sich behaupten, und dem, wie sie im Alltag wirklich mit Kindern umgehen. Sie nehmen einmal eine gewisse Haltung ein und bleiben dabei. Chronische Kompetenz eben.   Und dann lass mal jemanden um die Ecke kommen, der eine andere Haltung hat… Am unangenehmsten, für die chronisch Kompetenten, sind dann die, die sich selbst und ihren Umgang mit Kindern regelmäßig reflektieren, sich weiterentwickeln und neue Ideen ins Feld bringen und das auch noch zum Wohl der Kinder. Her je, wo kommen wir denn da hin? Und wo würden wir eigentlich hinkommen, wenn wir doch mal aus Versehen loslaufen? Es sollte jedenfalls klar sein, dass wir Kindern nicht vorleben können, was wir selbst nicht verinnerlicht haben. Da können wir noch so sehr darauf bestehen, dass die verdammte Gabel links liegt. Wenn wir nicht bereit sind, uns selbst infrage zu stellen, wie können wir dann von Kindern erwarten, dass sie sich reflektieren? Es ist höchste Zeit, dass wir umdenken und Kindern den Respekt entgegenbringen, den wir auch von anderen erwarten. Nur so können wir eine Umgebung schaffen, in der Kinder wirklich liebevoll und wertgeschätzt wachsen und sich entfalten können. Damit aufzuhören, unseren alten, unverarbeiteten Mist über Kindern auszukippen, wäre ein guter Anfang. Denn, wer seinen Müll nicht regelmäßig entsorgt, kippt ihn irgendwann anderen vor die Füße. Und leider zu oft auf die, die sich am wenigsten davor schützen können. Vor der eigenen Haustür kehren, aber richtig „Wenn jeder vor seiner eigenen Haustür kehrt, ist es überall sauber.“ Das heißt nicht: Hauptsache, ICH komme durch. Es heißt nicht: Rücksichtslos die eigenen Interessen durchdrücken. Es heißt: Hör auf, über andere zu urteilen und fang bei dir selbst an. Schau, was du denkst. Wie du fühlst. Was du tust. Nicht zur Selbstoptimierung. Sondern zur Selbsterkenntnis. Das beginnt damit, dass man sich selbst beobachtet. Mitten im Gedankenstrom innehält und checkt: „Ups, was war das denn gerade für ein Gedanke?“ Nicht, um sich dafür fertigzumachen. Sondern, um sich auf die Schliche zu kommen. Was Kinder wirklich brauchen Kinder brauchen keine perfekten Erwachsenen. Sie brauchen Echte. Menschen, die sich entschuldigen können. Die sagen: „Das war nicht okay von mir.“ Die zeigen, wie man mit Fehlern, Gefühlen und Überforderung verantwortungsvoll umgeht. Nicht als pädagogische Performance, sondern aus echter innerer Haltung heraus. Wenn wir wirklich beziehungsorientiert arbeiten wollen, dann fängt das nicht beim Kind an. Es fängt bei uns an. In dem wir unseren Job als Schutzbefohlene mal ernst nehmen und Macht nicht gegen, sondern für Kinder einsetzen. Wenn wir nicht laut werden, wer dann? Dieser Text wird manchen sauer aufstoßen. Das ist okay. Denn solange wir lieber schweigen, um niemanden zu kränken, kränken wir weiter still und systematisch Kinderseelen. Deshalb: Lasst uns unbequem sein. Lasst uns ehrlich hinschauen. Lasst uns endlich anfangen, Verantwortung zu übernehmen. Jeder für sich! Nicht morgen. Jetzt.   Du willst mehr davon? Komm rüber in meinen Telegram-Kanal: ehrlich, direkt & ohne Feenstaub. https://t.me/jeannettekriesel

  • Typ-1-Diabetes bei Kindern

    Was Eltern, Kitas und Schulen jetzt wissen sollten „Was ein Kind mit Diabetes wirklich braucht? Kein Mitleid. Kein Rückzug. Sondern Erwachsene, die Verantwortung nicht mit Angst verwechseln.“ Jeannette Kriesel Wenn ein Kind an Typ-1-Diabetes erkrankt, verändert sich alles, nicht nur für das Kind, sondern für die ganze Familie, für die Kita, die Schule und das ganze Umfeld. Die Diagnose bringt nicht nur medizinische Fragen mit sich, sondern wirft auch große organisatorische, emotionale und pädagogische Themen auf. Was bedeutet das für den Alltag? Welche Verantwortung tragen Kitas und Schulen? Und wie können Eltern, Pädagogen, Lehrkräfte und Einrichtungen gemeinsam dafür sorgen, dass das Leben weitergeht, normal, sicher und mutig? In diesem Artikel fasse ich die wichtigsten Erkenntnisse aus drei spezialisierten Broschüren für Kitas, Schulen und frisch betroffene Eltern zusammen. Ein ehrlicher, klarer und unterstützender Überblick für alle, die sagen: "Kriegen wir hin!" 1. Diagnose Schock – und jetzt? Plötzlich ist alles anders. Ein Kind, das eben noch scheinbar gesund war, wird von einem Tag auf den anderen mit einer chronischen Erkrankung konfrontiert. Typ-1-Diabetes. Diagnose im Krankenhaus. Schulung. Tränen. Verzweiflung. Und ganz viel Unklarheit.   Eltern, die diese Nachricht erhalten, sind nicht nur erschöpft und überfordert, sie sehen sich mit einer Situation konfrontiert, für die sie keine Landkarte besitzen. Wie sieht das Leben jetzt aus? Wie geht es weiter? Wer hilft uns? Und wie erklären wir das unserem Kind?   Diese erste Phase ist ein Ausnahmezustand. Nichts weniger. Deshalb ist es so wichtig, dass gerade jetzt Menschen an ihrer Seite sind, die wissen, wie sich das anfühlt. Die klar sprechen können, ohne zu überfordern. Und die Eltern das Gefühl geben, dass sie nicht allein auf weiter Flur stehen.   2. Was bedeutet Typ-1-Diabetes bei Kindern eigentlich? Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei zerstört das eigene Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Ohne Insulin kann die Glukose aus dem Blut nicht mehr in die Zellen gelangen. Die Energie für den Körper fehlt dann einfach. Ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel ist die Folge. Unbehandelt ein lebensbedrohlicher Zustand.   Was Eltern über Typ-1-Diabetes wissen müssen: Er ist nicht heilbar , aber sehr gut behandelbar. Er hat nichts mit dem Zuckerkonsum oder Erziehungsstil  zu tun. Er ist nicht ansteckend . Er trifft häufig Kinder, und zwar meist völlig überraschend.   Der Alltag ist künftig geprägt von Blutzuckermessungen, Insulingaben, Mahlzeiten-Berechnungen, Technik, Dokumentation, Arztbesuchen , aber eben auch: von ganz normalem Kinderleben.   3. Was Eltern jetzt brauchen und wissen sollten Eltern sind nach der Diagnose nicht nur Betroffene, sie werden quasi über Nacht zu Diabetes-Coaches, Ernährungsexperten, Notfallmanagerinnen und Mutmachern. Und oft: ziemlich allein gelassen.   Was jetzt hilft: Menschen, die verstehen , was sie durchmachen. Ein Netzwerk, das nicht nur medizinisch , sondern auch emotional mitdenkt. Klarheit über das, was jetzt wichtig ist und was getrost warten darf.   Viele Eltern fragen sich: Muss ich jetzt meinen Job kündigen? Kann mein Kind jemals wieder normal in die Kita oder Schule gehen? Wird es ausgeschlossen sein? Anders sein? Schlecht behandelt werden?   Die Antwort lautet: Nein. Aber es braucht Strukturen, die mitgehen.   4. Kitas zwischen Fürsorge und Überforderung Kitas spielen eine zentrale Rolle. Sie sind nicht nur Bildungsorte, sondern emotionale Anker für Kinder und Entlastungsinseln für Eltern. Aber wenn Typ-1-Diabetes ins Spiel kommt, schrillen schnell die Alarmglocken: Haftung! Verantwortung! Angst vor Fehlern!   Dabei ist vieles machbar, wenn das Team will . Was es braucht: Ein Gespräch auf Augenhöhe: Leitung, Eltern, Erzieherteam. Eine Schulung durch Eltern, Pflegedienst oder Diabetesfachleute. Klare Absprachen: Wer macht was? Wann? Wie?   Moderne Technik (Sensoren, Pumpen, Apps) unterstützt den Alltag enorm. Und, ganz wichtig zu wissen: Erzieherinnen, die sich einarbeiten lassen, handeln nicht auf eigenes Risiko . Wer im Rahmen einer Einweisung handelt, ist über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Das wissen viele gar nicht. Das Kind wird nicht zum Risiko. Es wird zum Gewinn.   5. Schule als Ort der Teilhabe, nicht des Rückzugs Spätestens mit der Einschulung stellt sich für viele Familien die nächste große Frage: Wie funktioniert das mit Diabetes in der Schule? Es funktioniert super, wenn alle mitziehen.   Was Schulen wissen sollten: Viele Kinder mit Typ-1-Diabetes sind sehr selbstständig. Sie brauchen keine Sonderrolle, sondern etwas Rücksicht . Unterstützung bei der Kohlenhydratberechnung oder Insulineingabe ist wichtig, aber kein Hexenwerk . Auch hier gilt: Rechtlich sind Sie abgesichert , wenn Sie im Rahmen einer Einweisung handeln.   Was Lehrerinnen und Lehrer stark macht: Schulung durch Eltern oder Diabetes-Teams Offenheit für Rücksprache und Austausch Transparenz im Klassenteam   Typ-1-Diabetes darf kein Grund für Ausgrenzung oder Angst sein. Mit dem richtigen Wissen wird Schule zu einem sicheren Ort.   6. Das große Ganze: Warum wir gemeinsam hinsehen müssen Typ-1-Diabetes betrifft nicht nur das Kind selbst. Er betrifft sein gesamtes Umfeld . Er fordert Kitas, Schulen, Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde, Nachbarn.   Je mehr Menschen Bescheid wissen, desto sicherer wird der Alltag und normaler das Leben mit einer chronischen Erkrankung. Und desto besser gelingt Integration, Teilhabe und Selbststärkung. Deshalb braucht es: Wissen statt Vorurteile Mut statt Vermeidung Strukturen, die tragen   7. Hilfen, die tragen und Angebote, die stärken Die gute Nachricht: Es gibt Unterstützung.   Für Eltern: Die neue Broschüre " Zwischen Blutzucker und Alltag "  hilft beim Einstieg. Selbsthilfegruppen, Vereine, Stiftungen Beratungsstellen, Pflegedienste Begleitung und Austausch mit anderen betroffenen Eltern Spezielle Schulungen, Coachings & Begleitungen   Für Kitas: Die Broschüre "Kinder mit Typ-1-Diabetes in der Kita." Schulungen für Teams   Für Schulen: Die Broschüre "Kinder mit Typ-1-Diabetes in der Schule begleiten" Projektbegleitung, Elternarbeit und Schulteam-Coachings   Wer steckt dahinter? Ich, betroffene Mutter, Pädagogin, Diabetes-Alltags-Profi und Fachkraft für einen Berliner Pflegedienst, der auf Kinder mit Typ-1-Diabetes spezialisiert ist. Ich besuche täglich Kinder in Kitas und Schulen, berechne Mahlzeiten, verabreiche Insulin und schule Pädagogen-Teams, die das Diabetes-Management selbstständig übernehmen möchten.   Schlusswort Ein Kind mit Typ-1-Diabetes braucht keine Sonderbehandlung. Es braucht Menschen, die sagen: "Wir trauen uns. Wir lernen das. Wir wachsen da rein."   Denn das ist es, was am Ende den Unterschied macht: Nicht der Blutzuckerwert. Sondern das Umfeld.   Weitere Informationen, kostenlose Broschüren und Begleitangebote: https://www.jeannette-kriesel.de/ Weitere hilfreiche Web-Adressen: Die bislang umfangreichste und zuverlässigste Webseite für Eltern mit Typ-1-Diabetes-Kids https://www.diabetes-kids.de/ Die Kinderstiftung Dianiño hilft Kindern mit Diabetes in schwierigen Situationen. https://www.stiftung-dianino.de/ Fahrtenbetreuung auf Kita-, Hort- und Klassenfahrten für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes https://menschen-mit-diabetes.de/projekte/klassenfahrtbetreuung Ambulanter Pflegedienst. Im Einsatz für Kinder mit Typ-1-Diabetes ind Berlin und Brandenburg https://abmed.info/kids/ Beratungsstelle, wenn es um Pflege-Grade geht https://www.pflegestuetzpunkteberlin.de/

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