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Flow? Licht und Liebe? Schön wär’s. Mein echter Weg raus aus dem Mindfuck.

  • Autorenbild: Jeannette Kriesel
    Jeannette Kriesel
  • 27. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Juni

Vom Jammern zum Leben. Warum echte Transformation nicht im Kopf passiert, sondern im Herz. Mein echter Weg raus aus dem Mindfuck

Frauenhände auf eigenem Herz ruhend

„Echte Veränderung beginnt nicht mit dem nächsten Ratgeber. Sondern mit der radikalen Entscheidung, dich selbst nicht länger zu verraten.“ Jeannette Kriesel

Ein sehr persönlicher Blogartikel

Ich habe nicht den Anspruch, dir zu verkaufen, wie du eine "bessere Version" deiner selbst wirst, in deinen Flow kommst oder alles im Licht-und-Liebe-Modus filterst. Ich weiß aber, wie es sich anfühlt, wenn man sich verliert, während man allem gerecht werden will. Ich habe erlebt, wie es ist, ohnmächtig zu sein, nachts wach zu liegen und aus dem Kopfkino-Mindfuck nicht aussteigen zu können.

 

Ich kenne die stille Verzweiflung. Ich habe den inneren Krampf gelebt. Und ich habe mich selbst aus dem Sumpf gezogen. Heute helfe ich anderen Müttern, genau das auch zu tun. Müttern, die alles im Griff haben – nur sich selbst nicht. Weil sie den Kontakt zu sich selbst verloren haben.

 

Ich bin zwar „nur“ Zweifach-Mama, aber schon das empfand ich in der Vergangenheit als ultimativ-herausfordernd. Und dann kam noch der Moment, der mich so richtig aus der Bahn geworfen hat: Als meine kleine Tochter die Diagnose Diabetes Typ 1 erhielt.

 

Ab da war nicht mehr die Frage: "Wie werde ich entspannter?" Sondern: "Wie breche ich nicht auseinander, wenn das Leben mich richtig hart ran nimmt?" Und ich habe begriffen: Selbst dann darfst du dich nicht aufgeben. Gerade dann.

 

Warum ich aufgehört habe, brav zu funktionieren.

Spoiler: Mehr Wissen hat mich nicht gerettet. Aber Mut.


Früher dachte ich, ich müsste nur genug wissen, genug leisten, genug durchhalten. Dann würde ich gut genug sein.

 

Ich habe Ratgeber verschlungen, Workshops besucht, kindliche Entwicklungsphasen studiert, mich selbst zerrissen auf der Suche nach dem "richtigen" Weg. Vom „Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden“ bis „Jedes Kind ist hochbegabt“-Ansatz, war alles dabei.

 

Aber es wurde nicht leichter. Im Gegenteil: Je mehr ich versuchte, mich und mein Leben zu optimieren, desto mehr entfernte ich mich von mir selbst. Meine Ansprüche an mich selbst waren höher als der Mount Everest und meine Frustrationstoleranz  irgendwann tiefer als der Marianengraben. Mein echter Weg raus aus dem Mindfuck.

 

Je mehr ich versuchte, perfekt zu sein, desto mehr verlor ich mich. Und in diesem tiefen Jammertal, begriff ich plötzlich: Perfektion ist kein Ziel. Sie ist ein mentaler Gulag.


Unsere Kinder sind keine Projekte. Und wir sollten unsere eigenen unerfüllten Bedürfnisse, unsere Wünsche und erst recht nicht unseren Selbstwert auf sie projizieren. Sie sind eigene Persönlichkeiten, die uns oft gnadenlos und ohne es bewusst zu tun, den Spiegel hinhalten. Wir wollen nur nicht hinein schauen, weil wir ahnen, dass das schmerzhaft werden könnte.

 

Heute weiß ich: Humor ist eine Waffe gegen Überforderung und Konflikte mit unseren Kindern eine Einladung in den Spiegel zu schauen.

 

Was ich erst sehr spät kapiert habe

Echte Veränderung fühlt sich erst an wie scheitern, dann wie heimkommen.


Ich habe gelernt und erfahren dürfen, dass echte Veränderung nicht über Nacht passiert und es auch keine Patent-Rezepte dafür gibt. Da helfen weder  Dankbarkeits-Mantras noch weichgespülte Selbstliebe-Affirmationen.  Ich glaube nicht an "Denk dich glücklich"-Aussagen. Stattdessen weiß ich, dass echte Veränderung Mut braucht. Und dass dieser Mut oft entsteht, wenn man sich eingesteht: "So geht es nicht mehr."

 

Dabei ist wahrhaftige „Ent“-wicklung ist nicht pastellfarben und voller Glitzerstreu-Vibes. Echte Entwicklung ist unsexy, furchtbar anstrengend und manchmal richtig zum Kotzen. Und erst dann kann man verstehen, dass „in seine Kraft zu kommen“ bedeutet, bereit zu sein sich absolut kraftlos zu fühlen.

 

Und dann habe ich verstanden, wie mein Gehirn tickt. Wie meine alten Muster greifen. Wie Stress mein Nervensystem lahmlegt und wie ich genau dadurch wieder in Kontakt mit mir selbst komme. Es ist ein merkwürdiges Paradox: Ich kann mich nur verändern, wenn ich mich so akzeptiere, wie ich bin. Denn Veränderung passiert gar nicht im Kopf- nicht durch permanentes "zer"-denken im Verstand. Verstehen passiert im Herzen. Im Zulassen. Im Kapitulieren.

 

Was ich heute weiß

Nicht Perfektion verändert dein Leben. Sondern Echtheit.


Ich glaube nicht an Perfektionismus. Denn der Teil von dir, der "alles richtig machen" will, ist derselbe, mit dem du dich verurteilst. Ich weiß, dass Selbstoptimierung eine Falle ist und echtes Wachstum passiert, wenn du aufhörst, dich ständig verbessern zu wollen.

 

Ich weiß, dass der erste Schritt, der ist, mit der Selbstgeißelung und dem Jammern aufzuhören. Und damit, unsere Kinder verändern zu wollen. Sie helfen uns nämlich, uns selbst zu erkennen, wenn wir das zulassen. Und das ist das wertvollste Geschenk, das wir ihnen machen können. Klingt schräg, aber warte ab, bis du das selbst erlebst. Und wenn du soweit bist, deinen eigenen Spiegel nicht mehr zu fürchten, sondern zu nutzen – ich geh’ mit dir.


Schreib mir, wenn du auch spürst, dass deine Veränderung an der Reihe ist.


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